Courier IMAP-Server
Im Gegensatz zu POP3, welches die Nachrichten auf dem lokalen Rechner speichert und somit für andere Nutzer den Zugriff verhindert, verwaltet IMAP die Mails direkt auf dem Server. Bei einem Abruf werden zunächst nur die Kopfzeilen übertragen. Dies spart Bandbreite, und ermöglicht das Löschen großer Nachrichten direkt auf dem Server. Ich verwende hier den Courier IMAP Server in der Version 0.43.2. Zuerst wird das Archiv entpackt und als normaler Nutzer (das Übersetzen als root ist nicht zu empfehlen) kompiliert.
./configure --prefix=/usr/local --sysconfdir=/etc/courier \\
--localstatedir=/var/courier \\
--enable-workarounds-for-imap-client-bugs --without-authpam \\
--without-authcram --without-authldap --without-authmysql \\
--without-authpgsql --without-ipv6
Nun folgt wieder das übliche make, danach als root das make install. Diese Konfiguration bewirkt, dass sich der Courier etwas mehr am FHS-Standard orientiert. Die gesamten Einstellungen befinden sich nun im Verzeichnis /etc/courier. Um den Imap-Server zu aktivieren, wird in der /etc/courier/imapd-sll die folgende Zeile geändert:
IMAPDSSLSTART=YES
Analog verfährt man mit dem Imap, Pop3 und Pop3SSL Servern, je nachdem, welche Dienste man benutzen möchte. Danach erstellt man das oder die SSL-Zertifikate.
mkimapdcert
mkpopdcert
Der Imap Server verwaltet die Nachrichten nicht mehr in einer großen Datei, sondern speichert sie in einer besonderen Verzeichnisstruktur, die einen schnellen Zugriff ermöglicht. Damit postfix die Mails auch richtig ausliefert, benutzt man die Schalter
home_mailbox=Maildir/
in der /etc/postfix/main.cf. Dann legt man eine Datei /etc/procmailrc mit folgendem Inhalt an bzw. modifiziert eine vorhandene.
DEFAULT=$HOME/Maildir/
Letztendlich muss noch die Maildir-Verzeichnisstruktur eingerichtet werden. Dieser Schritt muss für alle Nutzer durchgeführt werden, die Mails empfangen.
su - <nutzer>
maildirmake Maildir
Nun steht einem Start des Mailservers nichts mehr im Wege. Zuerst wird der Authentifizierungsprozess initialisiert, danach der Imap-Server mit SSL-Verschlüsselung gestartet.
/usr/local/libexec/authlib/authdaemond start
/usr/local/share/imapd-ssl start
/usr/local/share/pop3d-ssl start