Neubrandenburg 2014
Anfahrt
Neubrandenburg ist eine Kreisstadt in der Region Mecklenburgische Seenplatte. Mehrere Regionalbahnlinien halten hier. Der Bahnhof ist in Sichtweite der Stadtmauer. Die Bundesstraße B96 durchquert den Ort.
Mittelalterliche Wehranlage
Neubrandenburg hat eine gut erhaltene und restaurierte Wehrmauer aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Die Mauer ist ungefähr 5 bis 7 Meter hoch. Im Unterschied zu anderen Wehranlagen wurde kein Wehrgang eingerichtet, sondern im Abstand von ca. 30 Metern Vorsprünge, sogenannte Wieken, eingelassen. Diese hatten 3 Geschosse und als reine Verteidigungsgebäude in den Außenmauern Schießscharten. Stadtseitig waren sie offen und mit einem Spitzbogen überwölbt. Nach dem dreißigjährigen Krieg verloren die Wiekhäuser ihre militärische Bedeutung und wurden größtenteils zu Fachwerkhäusern umgebaut. Heute sind 23 der ursprünglich 56 Wiekhäuser rekonstruiert.
Friedländer Tor
Neubrandenburg besitzt 4 Stadttore. Das Friedländer Tor ist das älteste und komplexeste. Die fast 90 Meter lange Torburg besteht aus Haupttor, Vortor und Zingel. Die Feldansicht des Haupttores zeigt den Übergang vom romanischen zum gotischen Stil. Das Vortor ist streng symmetrisch. Die versetzten Anschläge für die Torflügel legen nahe, dass hier ein mittig gelagertes Drehtor neben dem Fallgatter den Zugang sicherte. Der vorgelagerte Zingel war ursprünglich durch Mauern mit dem Vortor verbunden. Die Zufahrt nördlich vom Zingel war nochmals mit einem Tor und einem Turm flankiert. In die Zwingmauern wurden im 18. Jahrhundert 2 Fachwerkhäuser für den Steuereinnehmer und den Tor- und Zingelwächter eingebaut. Beide Gebäude sind heute Café und Galerie sowie Standesamt.
Öffnungszeiten Torcafé
Mo-Do | Fr | Sa | So und Feiertag |
---|---|---|---|
11:30-23:00 Uhr | 11:30-24:00 Uhr | 14:00-24:00 Uhr | 14:00-18:00 Uhr |
Eine Gedenktafel erinnert an den schwedischen Käpitän Pflug, der sein Leben bei der Verteidigung der Stadt gegen die kaiserlichen Truppen unter Tilly verlor. Die Stadt wurde am 9. März 1631 von Tilly eingenommen, verwüstet und ein Großteil der Bevölkerung ermordet.
St. Johanniskirche
Die St. Johanniskirche wurde um 1250 als kleine Feldsteinkirche in Verbindung mit dem Franziskanerkloster errichtet. Nach zwei Bränden wurde das Gebäude im 14. Jahrhundert zweischiffig in Backstein mit Kreuzgewölben erweitert. Im 15. Jahrhundert wurde ein langer Chorraum angebaut. Dieser wurde nach der Reformation abgetrennt und diente als Getreidespeicher, bis er Mitte des 19. Jahrhunderts einstürzte. 1890 bis 1894 wurde die Kirche neu gestaltet und von 1976 bis 1980 erneut restauriert.
Franziskanerkloster
Mit der Stadtgründung um 1250 erbauten die Franziskaner ihr Kloster im Nordteil der Stadt. Bis zum Jahr 1355 war das Kloster bereits zweimal abgebrannt. Nach der Reformation 1552 wurde es Eigentum des Landesherrn. Dieser übereignete es der Stadt zur Errichtung eines Armenhauses. Durch einen Brand 1614 wurde der Ostflügel, das Dormitorium, vernichtet und nicht wieder aufgebaut. Die Nutzung als Armenhaus und Altersheim erfolgte bis 1945, danach war das Gebäude Lager, Werkstatt und Sitz der Verwaltung.
Nach der Restaurierung 1979 zog das Standesamt ein. 1996 wurde mit einer grundlegenden Sanierung und der Einrichtung des städtischen Museums begonnen.