Acireale
Acireale ist eine Stadt an der Bahnlinie Catania-Messina. Der Bahnhof liegt leider etwas außerhalb, man läuft aber nur ungefähr 10 Minuten bis zur Stadt. An der Piazza Indirizzo fahren die Busse nach Norden, z.B. nach Riposto ab.
Ein Erdbeben zerstörte 1693 die Stadt, welche danach wiederaufgebaut wurde. Daher sind sehr viele Bauten im Barockstil vorhanden.
Piazza Lionardo Vigo
Im Park Piazza Lionardo Vigo befindet sich die Touristeninformation in einem kleinen Kiosk. Der Park erinnert an den Politiker, Dichter und Phililoge. Er war einer der größten Gelehrten der sizilianischen Volkstraditionen und Bräuche.
Cattedrale di Maria Santissima Annunziata
Am 8. Oktober 1597 wurde beschlossen, an dieser Stelle eine Kirche zu errichten. Die aus dem 15. Jahrhundert stammende, dreiwandige Kapelle wurde abgerissen. In einem Stein in einer der die Kuppel tragenden Säulen ist das Datum 1600 eingraviert. Die letzten Umbauten fanden 1889 statt.
Der Grundriss der Kirche ist ein lateinisches Kreuz mit drei Schiffen. Die Fassade wurde ab dem siebzehnten Jahrhundert gebaut. Die Skulpturengruppe des Marmorportals wurde 1668-1672 in der Werkstatt von Placido Blandamonte in Messina fertiggestellt. Die Skulptur wurde per Schiff nach Santa Maria La Scala gebracht und von dort über den Steilhang nach Acireale transportiert. Der Weg ist heute ein schöne Wanderung.
Die zwei Glockentürme an den Seiten der Fassade, obwohl identisch, sind nicht gleichwertig. Der Glockenturm auf der rechten Seite der Fassade, der an gotisch-normannische Stile erinnert, stammt von 1544 und diente auch als Wachturm. Die Nordseite des Glockenturms auf der linken Seite, die Rosette, die Loggia mit Säulen und dem Rest der Tischdekorationen im neugotischen Stil, wurde von Sebastiano Ittar entworfen und 1887-1889 gebaut.
Die 1655 begonnene Kuppel wurde erst im Jahr 1732 nach Plänen des Architekten Paolo Amico fertiggestellt.
Nach den Erdbeben von 1693 und 1783 wurde der Innenraum neu gestaltet.
Der Meridian
Im Boden des Querschiffs befindet sich eine Sonnenuhr von Christian Heinrich Friedrich Peters (1843), die mit Tierkreiszeichen von Giovan Francesco Boccaccini geschmückt ist.
Christian Heinrich Friedrich Peters war ein deutsch-US-amerikanischer Astronom. Er unternahm mit dem Geologen Wolfgang Sartorius von Waltershausen eine Exkursion nach Sizilien und führte Untersuchungen des Vulkans Ätna durch. Ein Zeugnis dieser Reise ist der Meridian. Dieser besteht aus einer langen Reihe farbiger Bodenfliesen, die zahlreiche geografische und astronomische Messwerte von Peters' geodätischen Arbeiten sowie seine biografischen Daten zeigen.
Basilica dei Santi Pietro e Paolo
Die Basilica dei Santi Pietro e Paolo wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Die Fassade wurde von Pietro Paolo Vasta in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entworfen. Sie ist aus weißem Stein aus Syrakus gefertigt. Ursprünglich waren 2 Glockentürme geplant, fertiggestellt wurde nur der rechte Turm 1735.
Der Innenraum wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunders im neoklassizistischen Stil von Francesco di Paola Patane neu gestaltet. An den Wänden des Chores befinden sich Fresken aus dem siebzehnten Jahrhundert.
Die Holzstatuen von den Heiligen Peter und Paul wurden von Girolamo Carnazza aus Messina 1658 geschaffen. Der Hochaltar wurde von Giovanni Patane 'Rocca entworfen. Die Orgel über dem Hochaltar stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Altare di Sant Andreas Avellino
Der Heilige Andreas von Avellino lebte von 1521 bis 1608 und gehörte dem Ordern der Theatiner an. Diee Theatiner sind ein römisch-katholischer Männerorden. Mitbegründer war der Bischof der Stadt Theate (Chiete) Gian Pietro Carafa, nach welcher sich der Orden benannte.
Im Altar wird der Evangelist Johannis mit seinen ikonographischen Symbolen (Adler, Feder und Buch) oben links dargestellt. Daneben befindet sich die Madonna, die das Kind stillt. Der Apostel Jakob, erkennbar an seinem Pilgerstock, ist rechts oben im Bild dargestellt. Das Gemälde stellt den Heiligen bei der Zelebration der Messe dar, als er eine Apoplexie (Schlaganfall) erlitt. Der 10. November wird als Tag gegen den plötzlichen Tod ausgerufen. Der Maler Pietro Paolo Vasta lebte von 1697 bis 1760 in Acireale. Das Werk wurde 1738 erschaffen und 2010 restauriert.
Basilica collegiata di San Sebastiano
Die Bauarbeiten zur Kirche begannen 1609 und wurden 1644 beendet. Nach dem Erdbeben von 1693 wurde das Gebäude zwischen 1699 und 1705 saniert und erhielt sein weitgehend heutiges Aussehen.
Die Fassade wurde von Angelo Bellofiore entworfen, die Intarsien stammen von Diego und Giovanni Flavetta. Die Fassade präsentiert ein Fries mit 14 Putten, welche Girlanden halten. Eine Balustrade von Giovanni Battista Marini mit Statuten aus dem alten Testament von 1754 umgibt den Haupteingang.
Das Innere ist reich an Fresken von Pietro Paolo Vasta, die zwischen 1732 und 1736 entstanden. Die linke Seitenkapelle ist mit Fresken von Alessandro D'Anna verziert. Viele Gemälde schmücken den Innenraum. Durch eine Kuppel über dem Altar fällt eindrucksvoll das Sonnenlicht.
Die Kirche kann heutzutage für Trauungen genutzt werden.
Öffnungszeiten
Über die Mittagszeit waren die Kirchen und die Kathedrale geschlossen. Ab 16 Uhr sind diese geöffnet. Die vielen kleinen Kirchen in Acireale waren verschlossen.