Philae-Tempel

Philae ist eine kleine Insel im heutigen Nasser-Stausee. Die ursprüngliche Insel liegt seit dem Bau des Staudamms unter Wasser, daher wurde die Tempelanlage der Isis in die höher gelegene Insel Agilkia versetzt. Die Tempelanlage besteht aus mehreren Bauten.

Der Isis-Tempel gliedert in mehrere Teile. Wie üblich bei altägyptischen Tempeln ist der Vorplatz mit Säulengängen versehen und nicht überdacht. Dann folgt der erste Pylon, dahinter ein Hof, umgeben von Säulen. Nach dem zweiten Pylon folgt die Säulenhalle. Das Allerheiligste schließt sich der Säulenhalle an, ist aber durch Holztüren verschlossen. Nur Hohepriester haben Zutritt.

Auf Grund der Form der Insel ist der Tempel nicht in einer Achse angeordnet. Der zweite Pylon steht etwas schräg zum ersten. Dadurch ist der Hof zwischen beiden Pylonen nicht rechteckig. Eine Seite des Hofes nimmt das Mammisi, das Geburtshaus, ein. Im Mammisi wird durch Reliefs die Geburt und die Kindhei des Gottes Horus dargestellt.

Nach dem zweiten Pylon folgt der Pronaos, die Säulenhalle. Die Wände sind reichlich mit Reliefs verziert, teilweise wurden das koptische Kreuz in die Reliefs geschlagen und die Pharaonenköpfe damit zerstört.

Die Säulen haben unterschiedliche Kapitelle. Der Einfluß der Griechen und Römer ist an dem Tempel gut zu erkennen, da er der zuletzt erbaute Tempel der Pharaonenzeit ist.

Die dritte Halle war nur für die Hohepriester bestimmt. Verschlossen wurde diese durch große Tore. Im Inneren befindet sich der Altar. Der Stein wurde von den Priestern mit Öl eingerieben, wahrscheinlich stand eine Statue auf dem Altar.

Ein Unikum der Tempelanlage ist der Trajan Kiosk. Der Kiosk ist gut erhalten, aber enthält weder Reliefs noch Verzierungen.