Igreja do Colégio

1569 wurden Jesuitenpriester der Auftrag erteilt, eine Schule zu errichten. Der Bau begann 1599 und war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fertiggestellt. 1624 wurde der Bau der Kirche begonnen, welcher 1640 beendet war. Der Entwurf stammt von Mateus Fernandes, königlicher Meister in Madeira.

Die Jesuitenschule ist heute Teil der Universität von Madeira. Um den quadratischen Innenhof sind die Gebäudetrakte angeordnet. Am Eingangsbereich gibt es ein kleines Café.

Die Kirche ist ein typischer Jesuitentempel. Die Fassade ist dreigeteilt und wird von drei Türen durchbrochen. Zwei Türmen flankieren die Vorderseite. Im Eingangsbereich steht ein Weihwasserbecken in Form einer Muschel, welches aus Marmor gearbeitet ist und aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Der Bau ist gekennzeichent durch ein hohes Kirchenschiff, sechs Seitenkapellen sowie ein angedeutetes Kirchenschiff mit zwei weiteren Kapellen. Der große Altarraum wird durch zwei gegenüberliegende Kapellen abgeschlossen. Geschnitzte Altäre, Bilder und Gemälde aus den Jahren 1647, 1648, 1654 und 1660 bilden das Inventar. Die Decke ist mit einer Holzvertäfelung und drei Ölgemälden verziert.

Der Hochaltar wurde von Manuel Pereira hergestellt und zählt zu den schönsten in ganz Portugal.

Die Kapelle ist dem Martyrium der Heiligen Ursula und ihrer Mitstreiter gewidmet. Der Altar mit einer Retabel von 1654 stammt aus dem 17. Jahrhundert. Geschnitzte Holzarbeiten, Bemalungen oder Keramikfliesen (Azulejos) verzieren die Kapelle.

Die Malerei auf Leinwand zeigt das Martyrium der 11.000 Jungfrauen. In der oberen Nische ist in Gold auf schwarzer Leinwand die Legende "Regina Virginum" dargestellt. Der Reliquienschrein besteht aus einem Satz von neun farbigen Statuen, die in den Nische platziert sind sowie Leuchtern, Pyramiden und Votivtafeln.

Die Kapelle wurde von Benedict de Matos gegründet, der hier auch begraben liegt, wie auf dem Grabstein zu lesen ist. Der heilige Franz Xaver gilt als Wegbereiter der christlichen Mission in Asien, er lebte von 1506 und starb 1552 auf der Insel Shangchuan Dao bei China.

Die Kapelle hat eine kleine Pforte, die Zugang zum Querschiff gewährt. Wahrscheinlich ist dies das älteste erhaltene Beispiel von Madeira dieser Art. Die Tür ist aus Eichenholz gefertigt und ist an Holzschanieren befestigt. Die Schnitzereien sind im Stil des 16. Jahrhunderts gehalten.

Das Altarstück stammt von 1648. Es ist vergoldet und besteht aus 3 Platten. Das Zentrum wird durch eine ungefähr 1,5 Meter hohe Statue vom Heiligen Francis Xavier dominiert. Vier Säulen teilen den Altar in mehrere Teile. Die äußeren Teile beinhalten zwei Statuen, eine vom Heiligen Laurenz und eine von einem unbekannten Heiligen.