Iglesias

Iglesias ist die zweitgrößte Stadt der Provinz Sud Sardegna. Das Zentrum ist teilweise verkehrsberuhigt und gut erhalten. Der Bergbau war der wichtigste Wirtschaftszweig des letzten Jahrhunderts.

Monumento a Quintino Sella

Westlich vom Bahnhof befindet sich ein rechteckiger Platz auf dem ein Denkmal steht. Gedacht wird Quintino Sella, einem italienischen Gelehrten und Politiker. Er erfand die elektromagnetische Auslesemaschine, welcher die Kupferminerale von Magnetit trennt.

Fußgängerzone

Westlich vom Denkmal beginnt die Fußgängerzone durch die Altstadt. In den engen Gassen, wie die Via Cagliari, findet man Cafés, Geschäfte und Restaurants. Die meisten Gassen führen zum Platz Piazza Lamarmora.

Piazza Lamarmora

Die Piazza Lamarmora ist der Zusammenfluss der Hauptstraßen der historischen Altstadt. Dieser charakteristische Platz ist umgeben von einigen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. An der einen Seite des Platzes befindet sich der Brunnen "Su Maimoni". Unter dem Brunnen befindet sich eine Zisterne.

Teatro Elektra

Ende der 1920er Jahre finanzierte der Chemiker Pietro Murroni der Stadt ein Kino. Das Kino wurde "Elettra" genannt. Die Ingieneure Efisio Usai und Guiseppe Pietrangeli prüften die Struktur des bestehenden Gebäudes und verstärkten die Statik. Murroni betrieb das Kino anfangs selbst, welches 650 Plätze fasst.

Cattedrale di Santa Chiara

Die Kirche Chiesa di Santa Chiara wurde zwischen 1284 und 1288 unter der Schirmherrschaft des Grafen Ugolino Donoratico della Gherardesca, Bürgermeister der Stadt, erbaut. 1503 wurde die Kirche zur Kathedrale der Diozöse Iglesias erhoben. Damit wurde sie die einzige christliche Kathedrale, welche dem heiligen Assisi gewidmet ist. Aus dem 13. Jahrhundert sind nur einige Abschnitte sowie die Fassade, welche im späten sardisch-romanischen Stil von Pisa gestaltet ist, erhalten. Die Fassade wurde mit Quaderblöcken aus Vulkangestein aus nahegelegenen Steinbrüchen gemauert. Im 20. Jahrhundert wurde einige Kalksteine in das Mauerwerk eingefügt. Der Glockenturm wurde mehrfach umgebaut und besitzt noch die Glocke aus den Jahren 1337 bis 1338. Die Glocke wurde von Andrea di Guidotto, welcher zu der berühmten Familie der Glockengießer, welche sich vom berühmten Bartolomeo Pisano ableiten, hergestellt.

Das Innere der Kirche wurde zwischen 1574 und 1588 umfassend umgestaltet. Einige eingestürzte Bereiche wurden rekonstruiert, der Stil wurde der späten Katalanischen Gotik angepasst. Der Innenraum wurde erhöht und in vier Bereiche unterteilt. Jeder Bereich ist von kunstvollen Rippengewölben abgedeckt. Die Seitenkapellen wurden bereits im 15. Jahrhundert angefügt. Zwischen 1656 und 1680 wurde die große Kapelle mit einer Kuppel gebaut. 1712 wurde ein imposanter Altar aus geschnitztem und vergoldeten Wacholderholz  eingebaut.

Palazzo Vescovile

1503 wurde Iglesias offiziell zum Bischofssitz. Bereits 1513 wurde die Diozöse mit der von Cagliari vereinigt. Erst 250 Jahre später, 1763, gewann die Diozöse von Iglesias die Autonomie. Der Bischof benötigte eine große Residenz, daher wurde ein ersten Projekt durch Saveria Belgrano von Famolasco begonnen. Der Bauprozess wurde durch ständige Änderungen verlängert. Erst 1907 wurde mit finanzieller Hilfe aller Gemeinden der Diozöse der Bau abgeschlossen. Es war möglich, das äußere Mauerwerk durch Serci Carlo Felice zu rekonstruieren. 1906 wurde der Verbindungsgang zwischen Bischofsresidenz und der Kathedrale fertiggestellt. Die originale Variante aus dem 18. Jahrhundert beinhaltet den schönen Eingang mit Pfosten, die jeweils mit einer Locke enden und einen Hirtenstab imitieren.

Stadtmauer

Iglesias war früher durch einen Rundwall und eine Festung geschützt. In einem Bericht von 1308 ist nachzulesen, dass die Mauern stabil sind, aber einiger Reparaturen bedürfen. 1323 war die Stadt bestens gesichert. Igelsias war umgeben von einem tiefen Graben, einem Zaun und einer massiven Steinmauer. 20 Türme waren in die Mauer integriert. Die Stadtmauer war ungefähr 1600 Meter lang und umschloss ein Gebiet von 18 Hektar. Vier Tore gewährten den Zugang zur Stadt. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die Stadtmauer immer wieder verstärkt. Heute sind noch einige Teilbereiche der nördlichen Mauer inklusive Türme erhalten.

Castello Salvaterra

Das Castello Salvaterra, oder auch San Guantino, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist dort ein Kloster, allerdings war dieses verschlossen. Von oben kann man die gesamte Stadt überblicken.

Sicht auf Iglesias vom Castello Salvaterra
Sicht auf Iglesias vom Castello Salvaterra