Ischia-Castello Aragonese

Von Ischia-Porto fährt due Buslinie 7. Man steigt direkt an der Brücke zur Festung aus. Kurz davor befindet sich das sehenswerte Meeresmuseum. Der Eintritt kostet 10 € pro Person. Man kann einen Fahrstuhl oder den Tunnelweg nach oben benutzen. Die Insel ist 113 m hoch.

Bereits die Griechen unter Hieron I. aus Syrakus errichteten erste Festungsanlagen 474 v.Chr. Hohe Türme dienten vor allem der Überwachung des feindlichen Schiffverkehrs.

326 v. Chr. übernahmen die Römer die Herrschaft. Spätere Plünderungen von Westgoten, Vandalen, Arabern, Normannen usw. veränderten die ehemalige Festung fast völlig. 

1441 baute Alfons von Aragonien die Burg wieder auf und verband das Eiland durch einen aufgeschütteten Wall mit Ischias. Vor Piratenüberfällen konnte die gesamte Bevölkerung Schutz hinter den starken Mauern und Befestigungsanlagen suchen.

Am Beginn des 18. Jahrhunderts lebte fast die gesamte Bevölkerung auf dem Inselchen. Es gab ein Kloster, 13 Kirchen und eine Abtei.

1809 belagerten die Briten die Insel und zerstörten die Festung größtenteils. Ab 1823 war die Burg ein Gefängnis.

Die Kirche der Immacolata, eigentlich Kirche der Beata Vergine Assunta, wurde 1737 auf Wunsch der Äbtissin des Klarissenklosters errichtet. Auf der angrenzenden Terrasse hat man einen Panoramablick auf Ischia Ponte.

Das Klarissenkloster wurde 1575 von Beatrice Quadra gegründet. Die Nonnen stammten aus der Einsiedelei des Heiligen Nikolaus auf dem Monte Epomeo. Damals wurden viele erstgeborene adlige Töchter für das Klosterleben bestimmt, damit die Erbschaft dem erstgeborenem Sohn zugeteilt worden ist.

Starb eine Nonne, so wurde diese in der Gruft auf einen der steinernen Stühle an der Wand gesetzt und festgeschnallt. Durch eine Öffnung konnten die Flüssigkeiten aufgefangen werden. War der Leichnam skelettiert, wurde dieser bestattet. Die Nonnen beteten jeden Tag in der Gruft, die Lebenserwartung war daher sicherlich nicht sehr hoch.

Die angrenzende Terrasse ist nach Nordwesten ausgerichtet und man erkennt gut den Hafen Ischia Porto.

Die Kathedrale der Assunta wurde 1301 anstelle der durch das Erdbeben zerstörten Kathedrale errichtet. Am 27.12.1509 wurde hier die Hochzeit von Vittora Colonna mit Ferrante d' Avalos, Marquis von Pescara, gefeiert. Durch die Kanonade  der Engländer wurde die Kathedrale zerstört.

Die kleine Kirche aus dem 16. Jahrhundet besitzt einen sechseckigen Grundriss. Die Gestaltung wird dem bekannten Architekten Jacopo Barozzi da Vignola zugeschrieben.

Ab 1823 wurde ein vorher schon bestehendes Gebäude zu einem Gefängnis umgebaut. Neben Straftätern saßen auch politische Gefangenen aus dem italienischen Wiederstand (Risorgimento) ein. Die Bewegung trat für ein unabhängigen Nationalstaat Italien ein.

Die Terrasse der Olivenbäume war einst der Garten der Burg. Heute bietet sie einen 300 Grad -Blick über den Golf von Neapel, Procida, Capri und das Festland.