Villa di Poppea - Oplontis

Die Villa di Poppea liegt in der ehemaligen antiken Stadt Oplontis. Wie auch die anderen römischen Orte am Vesuv wurde auch dieses im Jahre 79 durch den Vulkanausbruch verschüttet. Die Villa wird Poppaea Sabina, der Gattin Neros, zugeschrieben. Darauf deuten mehrere Funde innerhalb des Gebäudes hin.

Anfahrt

Mit der Circumvesuviana steigt man an der Station Torre Annuziata aus. Von dort sind es nur wenige Hundert Meter bis zur Ausgrabungsstelle. Man betritt die Villa durch den damaligen Haupteingang.

Außenansicht
Außenansicht

Allgemeine Daten und Fakten

Aufbau

Das Gebäude gliedert sich in einen älteren, westlichen Teil, der wahrscheinlich aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. stammt. Die Villa wurde später im einen östlichen Teil erweitert. Die Bauarbeiten dazu waren während des Ausbruchs noch nicht abgeschlossen. In mehreren Räumen wurden Baumaterialien gefunden.Die Größe und die vielen Fresken und Dekorationen zeigen den Reichtum des Besitzers. Dem Haupteingang war ein großer Garten vorangestellt.

Ausgrabungen

Im Jahre 1590 wurde beim Bau eines Kanals das Gebäude erstmals entdeckt. Es wurde damals aber nicht weiter gesucht. Die ersten richtigen Ausgrabungen begannen zwischen 1839 und 1840. Dabei wurden Teile der Gartenanlagen freigelegt. Ab 1964 konnten die Arbeiten fortgesetzt werden und bis zur Mitte der 1980er Jahre wurde ungefähr 60 % des Gebäudes ausgegraben.

Atrium

Das Atrium ist im toskanischem Stil gehalten. Hier befand sich auch der Haupteingang der Villa, von Süden aus. Die Wände sind Fresken im im zweiten Stil reichlich verziert. Die Malereien gaukeln dem Betrachter durch geschickte perspektivische Darstellung Weite vor. Der Fußboden ist größtenteils erhalten und bestand aus weißem Mosaik, welches mit einem bunten Rand verziert war. Nach Norden schließt sich Gang an, der u.a. Zugang zum Viridarium bietet.

Atrium mit Fresken
Atrium mit Fresken

Viridarium im Westflügel

Das Viridarium ist ein kleiner Garten im Inneren eines Gebäudes. Die Villa besaß mehrere Gärtchen. Dieses befindet sich nördlich vom Atrium. Die Seitenwände sind rot und schwarz bemalt und integrieren Säulenhälften.

Calidarium

Das Calidarium ist ein mit Heizluft beheizter Baderaum und findet sich fast immer in Häusern der höheren Schichten. Der Raum ist mit großen Terrakottakacheln verziert. Der Fußboden lagert auf Pfeilern. Durch Tonsäulen in den Wänden wird heiße Luft geleitet. Somit ist der Raum immer gleichbleibend warm. Die Wände sind mit Dekorationen im 3. Stil versehen, die Darstellungen sind sehr realistisch. Das Bild stellt Herkules im Garten der Hesperiden dar.

Tepidarium

Das Tepidarium befindet sich neben dem Calidarium, ist aber etwas kühler. Beheizt wird der Raum ebenfalls durch den Fußboden. Ein Metallgitter im Boden gibt den Blick auf die Backsteinpfeiler frei. Die Fresken sind im 4. Stil ausgeführt, sehr realistisch und verbinden architektonische Elemente mit Darstellungen von Pflanzen und Tieren.

Tepidarium
Tepidarium

Salone

Einer der größten Räume ist das Speisezimmer im Südosten des Domizils. Der Meerblick nach Süden war durch eine große Tür sowie Fenster, von denen Gipsabdrücke vorhanden sind, gegeben. Die Fresken sind dem 2. Stil zuzurechnen. Zwischen Bäumen und Büschen wird die Apollkultstelle, symbolisiert durch den delphischen Tripus (Dreifuß), dargestellt. Einzelne Details stechen hervor, so ist im linken Teil ein Pfau sowie eine Theatermaske zu erkennen.

Fresken im Salone
Fresken im Salone

Triclinio

Das Triclinio befindet sich neben dem Salone. An 3 Seiten wurden Liegen aufgestellt (daher der Name Triclinio), in der Mitte des Raumes auf dem Mosaik stand sich der Eßtisch. Die Fresken im 2. Stil stellen ein Podest dar, auf dem sich Säulen oder Rankendekorationen erheben. Als sehr realistisches Detail fällt oben rechts ein Korb mit Feigen auf.

Triclinio
Triclinio

Cubiculum

Das Cubiculum ist ein Schlafgemach. In den Nischen waren die Betten aufgestellt. Die Decke ist mit Stuck verziert und dekoriert. Die Fresken im 2. Stil stellen vor allem architektonische Strukturen dar.

Cubiculum
Cubiculum

Piscina

Im östlichen Teil des Gebäudekomplexes befindet sich ein Schwimmbecken, verkleidet mit Marmor. Dieses ist 61 Meter lang und 17 Meter breit. Eine leichte Neigung nach Süden ermöglichte den Wasserabfluss. Das Schwimmbecken war umgeben von einem Garten, im dem auchSkulpturen aus Marmor standen. Entlang der Westseite des Schwimmbeckens ist ein Säulengang, die Wände sind mit Fresken verziert. Viele sehr realistische Darstellungen von Tieren und Pflanzen verzieren die Wände.

Schwimmbecken
Schwimmbecken