Ασκληπιείο (Asklepieion)
Etwa 4 Kilometer südwestlich von Kos-Stadt befindet sich die berühmteste Sehenswürdigkeit der Insel. Der Weg ist gut ausgeschildert, von Kos-Stadt fahren auch Mini-Busse. Der Eintritt beträgt 4 €.
Geschichte
Zu Lebzeiten Hippokrates stand nur ein kleiner Apollon-Tempel und ein Asklepios-Altar. Ihm zu Ehren wurde nach seinem Tod mit der Errichtung der Anlage begonnen. Die Anlage wurde sukzessive erweitert. 554 zerstörte ein schweres Erdbeben das Asklepieion größtenteils. Die Trümmer wurden als Baumaterial für die umliegenden Dörfer und für die Festung Κάστρο της Νερατζιάς (Neratzia) verwendet.
Ende des 19. Jh. wurde das Heiligtum vom lokalen Historiker Iákovos Zaráftis wieder entdeckt. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Archäologen Rudolf Herzog wurde das Heiligtum von 1902 bis 1904 ausgegraben. Ab 1930 führten italienische Archäologen die Arbeiten weiter und restaurierten den überwiegenden Teil der Anlage.
Aufbau
Das Heiligtum ist in drei Ebenen unterteilt. Die unterste Eben hat eine Fläche von ca. 90 x 45 m. An der Nordseite sind noch Reste von römischen Thermen erhalten, die nachträglich angebaut worden sind. Grundmauern und Säulenfragmente von einer Säulenhalle sind zu sehen. In der Mauer zur zweiten Ebene finden sich auf der linken Seite Nischen, in denen Statuen standen. Zwei Rümpfe von Statuen sind noch vorhanden. In der dritten Nische von der Treppe befinden sich Reste des Pan-Brunnens, der versiegt ist. Auf der anderen Seite verrät eine Inschrift, dass sich hier ein von Xenophon gestifteter kleiner Tempel sowie Altar stand. Xenophon war der Leibarzt des römischen Kaisers Claudius.
Über eine Freitreppe gelangt man auf die zweite Ebene. Dies ist der älteste Teil der Tempelanlage. Rechter Hand sind die Überreste des Asklepios-Tempels mit Säulen im ionischen Stil zu besichtigen. Daneben steht der eingezäunte Altar, auf dem Tieropfer dargebracht worden sind. Auf der anderen Seite stehen einige korinthische Säulen des Apollon-Tempels. Dieser stammt aus dem 2. und 3. Jh. Dahinter war der Versammlungsraum der Priester, Lesche genannt. Hier sind nur Reste der Grundmauern erhalten. Weiter zu Treppe sieht man die Exedra, ein halbkreisförmiger Raum mit Sitzbänken und Nischen.
Die Überreste des größten Tempels liegen auf der dritten Terrasse. In byzantinischer Zeit wurden die Reste als christliche Kirche benutzt. Einige wenige Reste des Altars sind noch erhalten.