Riserva di Vendicari

Vendicari ist ein Naturschutzgebiet an der Südostküste Siziliens. Der Fluss Tellaro mündet hier in das Mittelmeer. Das Reservat wurde 1984 unter Schutz gestellt und gilt als eines der wichtigsten Feuchtgebiete. Das Gebiet umfasst 1.235,7 Hektar, wovon 521,3 Hektor zur besonders streng geschützten Zone A gehören. Das Gebiet ist durch en komplexes System von Küstensümpfen und Lagunen gekennzeichnet. In der Nähe der Lagunen riecht es streng nach Gülle. Viele Vögel nutzen das Reservat als Rast- und Brutplatz. Ganzjährig sind Flamingos, Störche usw. zu beobachten, uns hat sich aber kein Vogel gezeigt. Das geschützte Gebiet besitzt mehrere Eingänge. Im Norden kann von Lido di Noto das Areal betreten werden. In der Nähe befindet sich auch die antike griechische Stadt Eloro samt Mauerresten, Nekropole und Ausgrabungsstätten. Aktuell war kein Besuch möglich. In der Mitte befindet sich der Eingang zur Bucht von Calamosche. Wir benutzten den südlichen Eingang in San Lorenzo. In der Nebensaison ist der Ticketbereich verweist und man kann das Gelände einfach so betreten. Der Eintritt beträgt 3,50 pro Person.

In Nord-Süd-Richtung reihen sich mehrere Lagunen aneinander, getrennt durch einen schmalen Dünenstreifen vom Meer. Zwei Lagunen sind nicht mehr mit dem Meer verbunden. Eine trocknet auch im Sommer nicht aus.

Die Vegetation ist karg und besteht hauptsächlich aus Gräsern und Macchiagewächsen, z.B. wilde Olivenbäume, wilde Pistazie, Myrthe, Ginster.

Direkt am südlichen Eingang wird an die Nacht vom 27. auf den 28. Oktover 2007 erinnert. Skrupellose Schlepper setzten palästinensische und ägyptische Flüchtlinge in ein Schlauchboot vor der Küste aus. 17 Menschen ertranken, davon konnten drei nicht identifiziert werden. Eine Tafel listet die Opfer mit ihren Geburtsdaten auf.

Wir laufen weiter in das Naturschutzgebiet hinein und erreichen einen Leuchtturm. Hier kann man weiter am Wasser entlanggehen, oder man folgt dem Wegweiser Richtung Norden.

Ein Schild weist auf die nahegelegene Nekropole aus byzantinischer Zeit hin. Hier finden sich mehrere Höhlungen mit Nischen für die Toten.

Ein kurzes Stück weiter erreichen wir die byzantinische Kirche. Der mittlere Teil des Gebäudes mit dem Altarraum ist noch samt Dach erhalten. Vom Vorplatz kann man die nahegelegene Lagune Pantana Roveto sehen und riechen.