Einkaufen in Delhi

Marktbummel und Einkaufstour

Gut ausgeschlafen beginnt der Tag. Um diese Zeit sind gerade mal 11 Grad, doch die Sonne erwärmt die Luft sehr schnell auf 25-27 Grad. Nach dem Frühstück, bestehend aus Rührei, Toast mit Marmelade und Tee, geht es wieder Richtung Delhi. Wir nehmen alle Sachen mit, denn wir ziehen um. Auf den Straßen herrscht wieder totales Verkehrschaos. Man hat den Eindruck, jeden Tag wird es schlimmer und chaotischer.

Wir schauen von Markt zu Markt, bummeln durch das Gewimmel der Stadt. Vicky sucht drei große Bronzestatuen für sein Restaurant. Aber das Angebot überzeugt ihn nicht wirklich oder ist ihm zu teuer. Nebenbei lassen wir noch mitgebrachte Mobiltelefone entsperren, was hier innerhalb von 30 Minuten möglich ist.

Wir trinken Lassies (Joghurt-Milch-Shake), essen frisches Obst. Ich probiere Tchigo, eine etwa kiwigroße, wie eine Kartoffel aussehende Frucht. Sie schmeckt leicht nach Datteln, ist aber sehr lecker.

Immer wieder werden wir von Bettlern angesprochen. Als Europäer fällt man sowieso auf, und ist bevorzugtes Ziel. Es ist unglaublich, wie elendig viele Menschen hausen: in Zelten aus Plastikplanen, in baufälligen Bretterbuden, direkt auf der Strasse oder auf Müllkippen. Und gerade die ärmsten Familien haben sehr viele Kinder. Und auch diese Kinder betteln. Vicky zeigt mir, wie man diese Leute los wird, und es klappt.

 

Mittag essen wir in einem kleinen Stehimbiss auf dem Markt. Es gab in Teig gebackenen Blumenkohl und Gemüsebuletten. Es sind zwar sehr kleine Portionen, aber da alles in Gee (Butter) frittiert wird, und somit sehr fettig ist, macht es auch ziemlich satt. Nach dem Essen gehen wir Seide kaufen. Vicky läßt sich den halben Laden ausräumen, was knapp drei Stunden dauert und kauft letztendlich mehrere Päckchen Stoff. Jedes Päckchen besteht aus drei Teilen, das eine ist ein Tuch, aus den anderen beiden wird die Hose und das Oberteil gefertigt. Bei den Oberteilen sind Kragen und Knopfnaht fein bestickt und bemalt. Nebenan ist die Schneiderei, wo man die gekauften Stoffe gleich zu Kleidung verarbeiten lassen kann. Und das wiederum unglaublich günstig.

Bevor wir weiterfahren, kaufen wir noch frischen Fisch ein. Der Fisch ist wirklich ganz frisch, obwohl Delhi mehr als 800 km vom Meer entfernt ist. Der Fisch wird dazu in riesigen Tanks lebend nach Delhi gefahren, und kurz vor dem Verkauf erst getötet. Im Preis enthalten ist das Entschuppen und Filetieren.

Zu Gast bei Tirloksing

Heute übernachten wir der Stadtwohnung von Tirloksing. Zum Abend gibt es den im Teig frittierten Fisch, den wir vorher erstanden haben. Wir geniessen das mit einer Flasche Bier, und erfahren, wo wir schon fast satt sind, dass das erst die Vorspeise war. Es gibt noch Chapatti (gebackene Fladenbrote), Reis, Linsen in roter Soße und Pickles.

Endlich giht es eine funktionierende Toilette, dafür keine Dusche. Aber an die zwei Eimer gewöhnt man sich. Immerhin soll es morgen Richtung Norden, zu Pami, gehen.