Naveta des Tudons
An der Inselmagistrale ME1 etwa vier Kilometer östlich von Cituadella weist ein Schild auf die Stätte hin. Der Parkplatz befindet sich direkt an der Hauptstraße. Der Eintritt kostet in der Hauptsaison 2 €.
Ungefähre Öffnungszeiten
Januar bis April November bis Dezember |
ganztägig, Eintritt frei |
Mai bis Oktober | Montag: 09:00-14:00 Uhr Diestag bis Sonntag: 09:00-19:00 Uhr |
Geschichte
Navetas sind typisch menorquinische, prähistorische Grabstätten. Sie sind kreuz- oder rechteckförmig, ein- oder zweigeschossig. Die Naveta des Tudons ist die größte und hat zwei Geschosse. Sie ist ca. 13,60 Meter lang und bis zu 6,0 Meter breit. Über einen Korridor gelangt man durch einen offenen Rauchfang auf das Dach das Gebäudes. Das Innere ist aus Sicherheitsgründen und zum Schutz gesperrt und kann nicht betreten werden. Die Grabstätte wurde ungefähr von 1000 - 800 vor Christus benutzt.
Bestattungsrituale
Die Naveta war ein Kollektivgrab. Dabei wurden die älteren Skelette für neuere Leichname beseite geschafft. Bis zu einhundert Verstorbene wurden mit diversen Grabbeigaben beigesetzt. Die meisten Grabbeigaben stammen aus der Bronzezeit, z.B. Armreifen, spiralförmiger Haarschmuck, Pfrieme, Lanzenspitzen, Schellen, kleine Windspiele, dreieckige knöcherne Knöpfe und Keramikgefäße. Die Leichname wurden nicht mit Erde bedeckt.
Die Bezeichnung Naveta stammt von Joan Ramis i Ramis aus seiner 1818 erschienen Schrift "Antigüedaes céltiques de la isla de Menorca". Er wählte die Bezeichnung auf Grund der Form, die einem mit dem Bug nach oben stehenden Schiff ähnelt und war überzeugt, dass es sich um einen Tempel der Göttin isis handeln müsse. Isis war nach Meinungen von Fachleuten des 19. Jahrhunderts als Begründerin der Navigationskunst und Schutzgöttin der Seeleute angesehen.
Ausgrabung und Restaurierung
1959 wurde die Grabstätte freigelegt und 1960 durch ein Team unter der Leitung von Maria Lluïsa Serra und Lluís Pericot restauriert. Die Außenwand war noch intakt, das Obergeschoss und die Apsis waren allerdings zusammengestürzt. Im Laufe der Jahre war es immer wieder zu Plünderungen gekommen. Dennoch konnten zahlreiche Gebeine und Grabbeigaben geborgen werden. Diese werden im Museum de Menorca verwahrt und ausgestellt.
Die meisten talayotischen Siedlungen weisen keine Befestigungsmauer im eigentlichen Sinne auf. Auf Menorca kennt man nur Torrelafuda und Son Catlar bei Cituadella.