Poblat Talaiòtic de Torretrencada
An der Inselmagistrale ME1 weist ein Schild auf die Ausgrabungsstätte hin. Eine kleine Straße führt zu einem Parkplatz. Das Gelände ist frei zugänglich.
Die talayotische Siedlung Torretrencada erstreckt sich über ein größere Fläche. Es finden sich die Reste einen Talayots, Grabhöhlen, Wasserbecken und Felsgräber. Die örtlichen Landwirte haben die Steine von den Feldern aussortiert und um die Ruinen angehäuft, so dass vieles erhalten ist und nicht komplett von der Vegetation überwuchert worden sind.
Talayot
Der Talayot ist nur noch in Resten erhalten. Erbaut wurde er um 850 vor Christus und 300 Jahre später wieder aufgegeben. Heute liegt der Talayot noch inmitten der angehäuften Steine und ist teilweise überwuchert. Einzig die oberen Steinreihen des Gebäudes sind zu erkennen. Manche Talayots verfügen über einen schmalen Korridor, der entweder ins Leere führt oder den Zugang zum Dach bereitstellt. Es ist nicht bekannt, ob dieser Talayot einen Zugang besitzt.
Taula-Heiligtum
In lediglich sieben der dreiunddreißig entdeckten Taula-Stätten ist die charakteristische T-förmige Steinkonstruktion aufrecht stehend erhalten geblieben. Im Sommer wurden hier religiöse Feierlichkeiten zu Ehren einer Gottheit abgehalten, symbolisch durch die zentrale Säule dargestellt. Auf halber Strecke zwischen Eingang und der T-förmigen Steinkonstruktion wurde rechts ein Feuer entfacht. Am Fuße der Steine wurden außerdem Opfergaben niedergelegt.
Das Besondere an dieser Taula ist ein Stützpfeiler hinter dem Trägerstein, der den oberen Teil der Säule, das Kapitell, stabilisiert.
Meistens wurden diese Kultstätten hufeisenförmig, nach Süden ausgerichtet, angelegt. Sie bestehen aus großen, in horizontalen Reihen angeordneten Steinblöcken. Auf der Innenseite der Mauer sind typerischerweise einige Säulen integriert oder angebaut. Einige dieser Säulen sind in Torretrencada erhalten.
Künstliches Wasserbecken
Eine sehr ungewöhnliche bauliche Struktur stellt das Wasserbecken dar. Es ist in den Felsen geschlagen und besitzt eine Decke aus großen Steinplatten, die durch eine zentrale Säule gestützt wird. Eine weitere kleine Höhle schließt sich auf dem Grund an.
Die Wassertiefe beträgt ungefähr 60 bis 70 Zentimeter. Die Distanz von der Öffnung bis zur angeschlossen Höhle beträgt etwa 10 Meter.
Man nimmt an, dass es sich um einen Wasserspeicher handelt, da darin ganzjährig Wasser steht. Anscheinend wurde ein Wasserreservoir im Untergrund in den Bau mit einbezogen, da in dieser Gegend ein Gefälle besteht. Regenwasser sammelt sich an und sicht sich seinen Weg zurück an die Oberfläche. Etwas abseits wurde in neuerer Zeit eine Zisterne errichtet und es gibt auch ein dicht mit Schilf bewachsenes Gebiet in unmittelbarer Nähe.
Felsengräber
Vor dem zweiten künstlichen Wasserbecken erkennt man mehrere Felsengräber. Eine genauer Datierung ist schwer, weil sie leer vorgefunden worden sind. Sie könnten aus der Zeit der römsischen Besatzung stammen. Das Wasserbecken ist kreisrund und wurde in den Fels geschlagen. Große Steinplatten decken das Becken ab. Einige Sandsteinblöcke wurden entfernt und für den Bau der Zisterne verwendet.