Poblat Talaiòtic de Trepucó
Die Ausgrabungsstätte liegt ungefähr 2 Kilometer südlich von Maó. Der Friedhof an der Camí de Trepucó ist ein kleiner Abstecher wert. Der Eintritt ist frei.
Die talayotische Siedlung Trepucówar eines der größten Siedlungen in diesem Bereich der Insel. Es nahm eine Fläche von fast 5.000 m² ein und bestand aus mindestens vier Talayots. Im 3. Jahrhundert vor Christus wurde die Siedlung weitgehend zerstört.
Die Siedlung hatte ihre Blüttezeit im Talayotikum III (850 - 550 vor Christus) und IV (550 - 123 vor Christus). Während der Belagerung der Burg San Felipe durch die französischen und spanischen Truppen unter Herzog Crillón wurde der Aufbau durch das Einrichten eines Feldlagers verändert. Der große Talayot wurde in einen Geschützstand umgewandelt und man errichtete eine sternförmige Mauer um das Gelände. Den Talayot umgebenden Konstruktionen wurden entfernt.
Der große Talayot
Der große Talayot gilt mit seinen 26 Metern Durchmesser als breitester Talayot der Balearen. Oben befindet sich eine nach Süden gerichtete Türöffnung, die derzeit zugemauert ist und zur Kammer im oberen Bereich führte. Manche Siedlunegn haben bis zu fünf Talayots, andere wieder nur einen einzigen. Während der Nutzung als Militärlager 1781 waren auf dem Talayot Kanonen aufgestellt. Die angrenzenden Ruinen wurden als Steinquelel für eine Mauer verwendet.
Taula-Heiligtum
Südlich des großen Talayots befindet sich der Bereich der Taula und die Reste dreier Häuser. In den 1930-er Jahren führte ein Team um die Ägyptologin Margaret A. Murray Ausgrabungen durch. Die Taula von Trepucó ist die größte auf Menorca.
Murray vertrat die These, dass die Taula-Bereiche keine bedachten Gebäude, sondern nach oben hin offen waren. Die These wurde durch spätere Forschungen bestätigt. Im Inneren wurden Ascheansammlungen, Tierknochen und Keramikscheiben gefunden. Diese Funde sind Überreste der in diesem Bereich durchgeführten Rituale, zu denen Verzehr, Gaben und Trankopfer zu Ehren der Gottheit gehörten.
Galerie und Südviertel
Der Teil der Siedlung wurde von der britischen Archäologin Murray ebenfalls ausgegraben. Es sind drei posttalayotische Häuser zu erkenne, die zwischen dem 4. und 1. Jahrhunder vor Christus bewohnt waren. Sie wurden auf den Resten früherer Strukturen errichtet, von denen ein Türsturz sowie eine Mauerfassade erhalten geblieben ist.
Haus 1
Es sind ein Innenhof, ein großer Raum im Norden sowie zwei Räume im Westen zu erkennen. Einer befindet sich unter der das Gelände begrenzenden Mauer.
Haus 2
Hier sind ebenfalls ein Innenhof, ein sehr schlecht erhaltener Raum im Norden sowie zwei seitliche Gemächer auszumachen. In einem von ihm ist die Pflasterung erhalten geblieben. Der Raum diente möglicherweise als Fertigungsstätte für Keramik und Bleigegenstände. Hier stieß man auf eine hohe Konzentration von Ton, Calcit (als Entfettungsmittel in der Keramik verwendet) und einen Bleibarren.
Haus 3
Von dem dritten Haus ist nicht sehr viel übrig. Die Mauer, die einst die Grenze zu Haus 2 bildete, liegt unter der großen geraden Mauer, die während der Ausgrabungen 1932 erbaut wurde.
Talayot
Am Südwestende der Siedlung befindet sich ein weitere Talayot. Er weist eine andere Bauart auf als der große Talayout. Dieser Unterschied könnte darauf beruhen, dass er älter ist oder dem anderen Talayot untergeordnet ist.
Der Talayot verfügt über einen, derzeit eingefallen, Hohlraum in Form eines engen Ganges, dessen Eingang sich auf halber Höhe der Südwestseite befindet. Wahrscheinlich führte er zur Spitze des Talayots. Zwei an den Talayout angebaute Häuser sind noch erhalten und entsprechen dem typischen Aufbau das Talayotikums IV: einem zentralen Hof mit Kochstelle im Nordwestbereich, einem Raum im Norden, zwei Lagerräumen im Westen und einem Arbeitsbereich im Osten.
Durch eines der Häuser wurde der Eingang zum Innengang des Talayots verschlossen, was darauf hinweist, dass der Talayot zum Zeitpunkt der Errichtung der Häuser bereits seine ursprüngliche Funktion verloren hatte.